Im Steinreich

Nur ein Hobby ?

Alles fing an, als ich noch ein kleines Kind war. Direkt vor unserer Haustür in einer Wohnsiedlung in Bad Homburg fand ich einen goldglänzenden etwa 3 cm grossen Stein: Ich hatte ein Goldnugget gefunden ! So dachte ich damals jedenfalls. Heute weiß ich, dass es ein Pyrit ist, das sogenannte Katzengold. Wie dieser Pyrit an diese Stelle mitten ins Wohngebiet kam, das weiß keiner. Jedenfalls stammt er von irgendwo auf dieser Welt. Dieses Schlüsselerlebnis brachte mich dazu Steine toll zu finden. Und so wurde nun jeder kommende Urlaub mit meinen Eltern dazu verwendet Steine zu sammeln. Ich wünschte mir zum Geburtstag oder zu Weihnachten Steinebücher und lernte immer mehr dazu. Und zum Glück schaffte es diese Leidenschaft auch die Pubertät zu überstehen, und wurde nicht durch andere Dinge verdrängt. Das Studium der Geologie wurde von mir überlegt, aber nicht gemacht, da seinerzeit die Geologie eine brotlose Kunst war. So machte ich beruflich etwas anderes und behielt mir das Steineklopfen als Hobby. Zum Glück.

Heute bereise ich halb Europa um nach Steinen zu graben, aber auch Amerika, Russland, Kirgisistan  und Marokko waren schon Ziele meiner Leidenschaft. Neben den vielen Exkursionen besuche ich auch andere Sammlergruppen und halte dort Vorträge über meine Sammeltouren. 

Sehr stolz bin ich, dass es inzwischen 3 fossile Pflanzenarten gibt, die nach mir benannt wurden: Equisetites geraschi (ein Schachtelhalm aus dem Perm), Taezhnoeia geraschi (eine grasartige Pflanze aus dem Perm) und Caputosperma geraschi. Dazu kommt noch die Benennung einer ganzen Pflanzengattung nach mir, Geraschia wachtleri, die wohl älteste Magnolie der Welt, gefunden von mir in der russischen Region Perm.